Wie ihr vielleicht schon mitbekommen habt, stehe ich unter der Obhut meiner Anstandsdame Cassandra van Cane. Ich glaube, sie hat tatsächlich noch ein wenig die Hoffnung, dass aus mir mal eine Lady wird. Ich lasse sie in dem Glauben und genieße die Vorteile, die unsere Freundschaft so mit sich bringt.
Zum Beispiel, dass sie die gleiche Schuhgröße hat wie ich (und deutlich mehr Schuhe als ich) und ich mich bei ihr einnisten konnte, da sie zufälligerweise ein Prinzessinnen Zimmer für mich übrig hatte und ich meine Homebase gern Richtung Bodensee verlager.
Ich liege auf der Couch vorm Fernseher und öffne mein Radler. Ja, es ist Sonntag Abend und ich trinke Radler aus der Dose. Ich lege die Füße hoch. Es klingelt.
Ich warte kurz und lehne mich erleichtert zurück, als ich höre, dass Cassandra bereits auf dem Weg zur Haustür ist.
„Pizza ist da!“
Ruft sie kurze Zeit später aus der Küche. Wieder warte ich kurz.
Ich höre, wie sie den Flur entlang marschiert. Wozu aufstehen, wenn ich doch genau weiß, dass sie selbst gleich dem Ruf der Couch folgen wird?
„Du faules Ding“, schnauft sie und lässt sich neben mich auf die Couch fallen. Grade noch rechtzeitig stelle ich mein Radler zur Seite.
„Sagt grade die Richtige“, entgegne ich schnippig und begutachte sie.
Graue Jogginghose, mit Pailetten verzierter Schlabberpulli und kuschelige Einhornhausschuhe.
„Richtig ladylike heute!“ Ich lache und hebe ein Stück Pizza aus dem Karton, von dem endlose Käsefäden hinabhängen. Ich versuche verzweifelt, alles mit einem großen Bissen in den Mund zu bekommen.
Cassandra rollt die Augen.
Ihr Telefon klingelt.
Sie stellt auf laut.
„Hallo Herrin. Ich möchte gern Ihr Sklave sein und Ihnen dienen.“
Ich verkneif mir ein Lachen. Die „Herrin, ich will Ihnen dienen – Fraktion“ ist mal wieder am Start.
„Es ist SONNTAG Abend.“
Cassandra wirkt entsetzt.
„Die Herrin braucht Sonntag abends niemanden, der ihr dient!“
„Haha, er kann ja herkommen und dir die EinhornPuschen küssen und deine Jogginghose verehren!“
Cassandra wirft mir ein Kissen an den Kopf. Ich verschluck mich vor Lachen an meiner Pizza.
Cassandra vertröstet den Sklaven auf nächste Woche und widmet sich dem Käserand ihrer Pizza. Ein Rascheln. Cassandra schaut mich fragend an, ich zucke mit den Schultern und stelle den Fernseher lauter. Es rumpelt. Cassandras Blick fällt zu unserem Gästebett in der Nische des Zimmers. Darunter befindet sich ein Käfig, den wir mit einer Schiebetür kaschiert haben, so dass er von außen nicht erkennbar ist. Es rumpelt wieder.
„Prinzessin…“
Skeptisch legt Cassandra ihre Pizza zur Seite, steht auf und läuft Richtung Kiste. Mit einem „Jetzt iss doch erstmal deine Pizza“, versuche ich sie aufzuhalten. Zu spät. Sie schiebt die Klappe zur Seite und ihr fällt ein Lackstiefel entgegen, an dem eine Zofe hängt, die etwas eingeengt in der linken Ecke des Käfigs kauert. Schockiert schaut Cassandra mich an.
„Du kannst doch nicht…!“ Im nächsten Moment ertönt ein weiteres Rumpeln und mein Sub kommt aus der anderen Ecke zum Vorschein. Er schnappt nach Luft.
Cassandra schaut die beiden von oben herab an, ich nehme hastig noch einen Schluck Radler.
„Es wurde ganz schön warm da drin. Und sie Zofe hat mir mit ihren Stiefeln den ganzen Platz genommen!“
„Ich hab echt versucht, mich nicht zu bewegen, aber das Vibroei in meinem…“
“ Ruhe jetzt und raus mit euch, beide in Position und Klappe halten“, rufe ich und klopfe neben mich auf die Couch, um Cassandra zu signalisieren, dass sie sich wieder zu mir setzen soll. Sie seufzt und schlendert zu mir, während Zofe und Sub sich nebeneinander knien, ihre Köpfe neigen und auf weitere Kommandos warten.
Cassandra schaut mich fragend an.
„Ja… Ich weiß. Es ist Sonntag und sonntags dient man uns wenn überhaupt mit Ruhe. Aber die beiden sind so lieb und nett und ich dachte, solange wir essen, sperr ich sie in den Käfig und hol sie später raus, wenn mir langweilig wird. Außerdem könnte alles, was die Woche liegen geblieben ist, doch heute erledigt werden…“
„Prinzessin! ES IST SONNTAG!“
„Ja, aber das ist doch der Wäsche scheißegal!“
„Die Wäsche kann auch noch bis morgen liegen bleiben!“
Beleidigt verschränke ich meine Arme vorm Körper und schmolle.
Ich warte ein paar Sekunden.
Keine Reaktion.
Ich schmolle etwas deutlicher und ziehe meine Mundwinkel so weit nach unten wie nur möglich.
Cassandra rollt die Augen.
„Ja, ist ja ok. Ausnahmsweise. Aber wehe, ihr macht Lärm. Dient leise.“
Ich lächle und freue mich sichtlich.
„Danke, liebste Anstandsdame.“
Von Zofe und Sub kommt ebenfalls ein leises „Danke.“
Cassandras Mine lockert sich, sie lächelt.
„Und wenn ihr schon dabei seid, könnt ihr auch gleich noch die Spülmaschine ausräumen“, schlägt sie vor und beißt in ihre Pizza.
„Auf mein Lieber, fang schonmal in der Küche an.“
Sub springt auf und geht in die Küche.
„Komm her, kleine Zofe.“
Die Zofe krabbelt auf allen Vieren bis zur Couch und wirft mir einen fragenden Blick zu.
„Die Herrin muss herrinnengerecht begrüßt werden! Küss ihre EinhornPuschen und verwöhn ihre Füße!“
Wieder ein schockierter Blick von Cassandra. Doch sie gibt es auf und gönnt mir meinen Spaß, streckt der Zofe ihre EinhornPuschen entgegen, lehnt sich zurück und ruft in die Küche „Ein Radler bitte, jetzt brauch ich auch eines!“
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SM-DUO mit CASSANDRA VAN CANE
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